Geschlechterfriedhof Lunden - Lunden

Roland W

Der Friedhof gibt Einblick über die Geschichte der Menschen des Ortes . Viele der Jahrhundert alten Grab(sand)steine sind teilweise bis zur Unkenntlichkeit verwittert . Auf einigen Hinweisschildern wird einem doch noch viel Interessantes über die "Liegenden" erklärt .
Man sollte sich schon eine gute Stunde Zeit nehmen , bis man alles gelesen hat .
Die Kirche war leider verschlossen - trotz "Geöffnet" Schild .

MK Ultra

Der Geschlechterfriedhof in Lunden ist nicht nur eine Begräbnisstätte, sondern auch ein Ort, der eng mit der Geschichte der Dithmarscher Bauernrepublik verbunden ist. Während dieser Zeit hatten bestimmte Bauernfamilien in der Region eine herausragende politische und wirtschaftliche Stellung. Sie gehörten zu den führenden Geschlechtern und genossen Ansehen und Reichtum.

Die Bedeutung des Geschlechterfriedhofs liegt darin, dass er als Ruhestätte für Mitglieder dieser angesehenen Bauerngeschlechter diente. Die Familien beanspruchten exponierte Positionen auf dem Friedhof und errichteten aufwendige Grabmale, Stelen und Grabkeller. Diese monumentalen Grabmäler dienten nicht nur der Würdigung der Verstorbenen, sondern waren auch Ausdruck des sozialen Status und der Macht, die diese Familien innehaben.

Während der Dithmarscher Bauernrepublik waren Lundener Geschlechter in entscheidungsrelevanten Positionen des Rates der Achtundvierziger Regenten vertreten. Dies zeigt die politische Bedeutung und den Einfluss dieser Familien auf die regionale Verwaltung und Gesellschaft.

Die Lage des Friedhofs auf einer alten Düne bot nicht nur Schutz vor Überschwemmungen, sondern hatte auch eine symbolische Bedeutung. Die Erhebung des Friedhofs auf einer höheren Ebene deutete auf den hohen sozialen Stand und die Bedeutung der dort Bestatteten hin.

Es ist bemerkenswert, dass der Geschlechterfriedhof bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Die Grabkeller, von denen einige noch erhalten sind, wurden vor dem Jahr 1700 erbaut. Sie sind Zeugnisse für die einzigartigen Bestattungsbräuche und Traditionen der Region. Die Verwendung von Grabkellern, in denen die Verstorbenen aufrecht bestattet wurden, zeugt von einer tief verwurzelten kulturellen Praxis und einem besonderen Glauben an das Leben nach dem Tod.

Der Geschlechterfriedhof ist nicht nur ein Ort der Erinnerung an vergangene Generationen, sondern auch ein Schauplatz für lokale Geschichten und Legenden. Die Grabsteine erzählen von tragischen Ereignissen, wie etwa der Ermordung von Peter Swyn, aber auch von Stolz, Tradition und dem Zusammenhalt der Gemeinschaft.

Insgesamt ist der Geschlechterfriedhof in Lunden ein historisches Juwel, das es ermöglicht, in die Vergangenheit einzutauchen und das Erbe der Dithmarscher Bauerngeschlechter zu erforschen. Es ist ein Ort von großer kultureller Bedeutung, der die Geschichte und Traditionen dieser Region lebendig hält.

Markus Hinz

Hatte mir mehr erhofft. Viele Grabsteine sind nicht mehr lesbar, Tafeln sind aber vorhanden. Eine Gruft hätte besichtigt werden können wenn sie nicht verschlossen gewesen wäre. Die Kirche St. Laurentius ist klein aber fein. Ist kein muss aber wenn man es mal gesehen hat ist auch gut.

Joachim Haas

Sehr beeindruckend. Auch mein 9 Jähriger Enkel war fasziniert.

Beate Finke

Nur Steinplatten auf denen was erahnen kann.Kirche nett

Holger Stridde

Der Friedhof versucht nicht durch pompöse Grabmäler zu beeindrucken, sondern besticht durch seine Historie die dort gut erklärt wird. Die Grabmäler und Grüften sind zum Teil Jahrhunderte alt. Auf Schautafeln wird die Geschichte erzählt und Informationen jüngster Untersuchungen dargestellt. Highlight war eine Kruft mit einem nachgebildeten Sarg, der Stellvertretend für die anderen den Aufbau erklärt.

Catrin Neumann

Fand ich super und spannend. So etwas hab ich noch nie vorher gesehen, allerdings finde ich die ganze Anlage nicht sehr gut gepflegt. Die Schilder an den Gräbern sind nicht gut lesbar und durch die Natur schmutzig geworden. Es müffelt unangenehm in der Kirche, und noch so ein paar Kleinigkeiten. Das ist so schade. Trotz allem eine nicht alltägliche Geschichte.

Gertrud Warm

In Verbindung mit dem einleitenden, detaillierten Vortrag unseres Kunsthistorikers (Geschichte der Bauernrepublik Dithmarschen) eine spannende Begegnung und landschaftlich schön gelegen!